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Agent der Nazis, dann der BRD: Reihnhart Gehlen im Sommer 1942 und mit Bundesverdienstkreuz-
scherpe im April 1968
Von der „Organisation Gehlen“ zum Bundesnachrichtendienst
Broschüre vom Gegeninformationsbüro 6. September 2005


Einer der bekanntesten Kriegsverbrecher, welcher in der BRD Karriere machte, ist Generalleutnant Reinhard Gehlen. Normalerweise hätte er 1945 im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess zum Tode verurteilt werden müssen. Stattdessen wurde er als verdienstvoller Gründer des Bundesnachrichtendienstes 23 Jahre später mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Reinhard Gehlen war seit 1920 Mitglied der Reichswehr, wurde unter Hitler 1942 als Chef des Generalsstabs, Abteilung Fremde Heere Ost, der höchste Geheim­dienst­offizier an der Ostfront. Er war einer der Hauptorganisatoren der Operation Barbarossa, der Nazi-Invasion in der Sowjetunion und war damit mitverantwortlich für den Tod von Millionen sowjetischer Menschen. Im März 1945 hatten er und seine Offiziere ihr umfangreiches Spionagematerial über die Sowjetunion auf Mikrofilmen aufgenommen und diese vergraben. Nach seiner Kriegsgefangenschaft bot er dieses Material, sowie sein Spionagenetz im Osten dem US-Geheimdienst an. Statt ihn an die UdSSR auszuliefern, wo er als Kriegsverbrecher gesucht wurde, gingen die US-Geheimdienstler auf diesen Deal ein. Somit entging Gehlen einer Verurteilung als Kriegsverbrecher.

Die USA bezahlten im ersten Jahrzehnt nach dem Krieg 200 Millionen Dollar für die Fortsetzung der Spionage- und Subversionstätigkeit von Hitlers ehemaligem Geheimdienstchef. Gehlen setzte meist ehemalige Geheimdienstexperten der SS, des SD und der Wehrmacht ein, um seine Organisation mit 4000 Mitarbeitern aufzubauen.

So arbeitete zum Beispiel SS-Sturmbannführer Alois Brunner, der als Mitarbeiter von Adolf Eichmann am Tode von 128 000 Juden mitverantwortlich war, für die Gehlen-Organisation. Gehlen förderte den im US-Geheimdienst bereits vorhandenen Antikommunismus und lieferte Falschinformationen über die angebliche soziale, politische und wirtschaftliche Fragilität und militärische Potenz der Sowjetunion, die den Kalten Krieg maßgeblich verschärften und beinahe zum Dritten Weltkrieg führten. Obwohl immer noch der CIA unterstellt, arbeitete die Gehlen-Organisation ab 1951 auch für die Bundesregierung. Sie beteiligte sich auch beim Aufbau des Bundesverfassungsschutzes.

Im Jahr 1956 wurde die Gehlen-Organisation offiziell zum deutschen Geheimdienst, dem Bundesnachrichtendienst (BND), und Reinhard Gehlen wurde sein erster Präsident. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Bundesnachrichtendienst der größte Nachrichtendienst in Europa. Bis heute ist der BND von seinen faschistischen Vorgängern, den Nazi-Geheimdiensten, geprägt, auch wenn die Naziverbrecher aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand gegangen sind. Die antidemokratische Grundeinstellung des BNDs wurde über die Generation der Täter weitergegeben. So ist es auch verständlich, dass der BND nie Probleme bei der Zusammenarbeit mit diktatorischen und faschistischen Regimes hatte und hat, und die Destabilisierung der sozialistischen Staaten sein zentrales Anliegen blieb. Dafür gibt es unzählige Beispiele:
  • Bereits lange im Vorfeld des Nato-Krieges gegen Jugoslawien unterstützte der BND die alten faschistischen Kollaborateure aus der ehemaligen Ustascha, mit dem Ziel der Zerschlagung Jugoslawiens. Er knüpfte nahtlos an seine Beziehungen aus der Nazizeit an.

  • Für den Apartheidsstaat in Südafrika wurden nachrichtendienstliche Aufklärungsanlagen geliefert und dessen Nachrichtendienstler in der BRD für die Jagd auf Gegner des Apartheidsystems ausgebildet und geschult. 120 000 Anhänger des ANC wurden getötet.

  • Seit 1976 wurde die „Renamo“ unterstützt, also jene Terroristenorganisation, die versucht hat, das sozialistische System Mosambiks zu destabilisieren.

  • In der Türkei wurden Paramilitärs vom BND ausgebildet, die in Kurdistan Terror verbreiten.

  • Dem Geheimdienst von Saddam Hussein wurde jede Art von Unterstützung gewährt: von der Ausbildungshilfe über nachrichtendienstliche Technik bis hin zur Preisgabe von irakischen Asylbewerbern in der Bundesrepublik.
Das sind nur einige bekannte Beispiele der Vergangenheit. Welche dunklen Operationen gegenwärtig durchgeführt werden, lassen sich nur erahnen. Sie orientieren sich am Weltmachtstreben der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Eliten der Bundesrepublik. Der BND treibt sein Unwesen bereits wieder weltweit.

Deshalb kann es für uns nur heißen: Sofortige Auflösung des BNDs! Und ALG II für die Agenten!


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 6. September 2005