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Info-Flyer als PDF (246 KB)
Marsch der Solidarität nach München
IG Metall Berlin 5. Oktober 2006


Die Belegschaft kämpft um ihre Arbeitsplätze

Donnerstag der 5. Oktober 2006
9 Uhr | Berlin | Auftaktkundgebung
10 Uhr | Berlin | Abmarsch BSH-Werkstor
ab 12 Uhr | Nauen | Kundgebung vor dem BSH-Werk

Freitag der 6. Oktober 2006
11 Uhr | Eisenhüttenstadt | Kundgebung vor EKO-Stahlwerk

Samstag der 7. Oktober 2006
12 Uhr | Leipzig | DGB-Demonstration gegen die Gesundheits„reform“

Dienstag der 10. Oktober 2006
11.30 Uhr | Bielefeld | Kundgebung vor Miele-Werk

Mittwoch der 11. Oktober 2006
9 Uhr | Nürnberg | Kundgebung vor dem AEG/Elektrolux-Werk

Donnerstag der 19. Oktober 2006
11 Uhr | München | Kundgebung vor BSH-Zentrale

In Planung
Besuche der BSH-Standorte in Neustadt, Dillingen, Giengen und Traunreut sind geplant; ebenfalls ein Besuch des BenQ-Werkes in Kamp-Lintfort.


Wir streiken!

Die Waschmaschinenproduktion in Berlin Spandau soll Ende 2006 geschlossen werden, obwohl BSH 2005 einen Jahresgewinn von 500 Millionen Euro erzielt hat. Das reicht dem Vorstand nicht. Standorte in Ländern mit wesentlich niedrigeren Löhnen locken mit noch höheren Renditen. Während 620 Kolleginnen und Kollegen mit ihren Familien um die Existenz bangen, wollten sich die Vorstandsmitglieder bei Siemens ihre Vergütung um 30 Prozent erhöhen. Seit dem 25. September 2006 befindet sich die Belegschaft im Ausstand – gegen die Vernichtung ihres Werkes und gegen den industriellen Kahlschlag in Berlin.


Allein machen sie Dich ein!

Auch an anderen Siemens- und BSH-Standorten sind Arbeitsplätze in Gefahr. Nur zwei von vielen Beispielen:

Für Schlagzeilen sorgt zurzeit die ehemalige Handysparte von Siemens. Vor drei Jahren wurde die Belegschaft – unter dem drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze – zu einschneidenden Lohnzugeständnissen genötigt. Vor einem Jahr hat Siemens den Betrieb und mehrere hundert Millionen Euro an den taiwanesischen Hersteller BenQ verschenkt. Jetzt hat BenQ Konkurs angemeldet. 3000 Beschäftigte in Deutschland stehen vor dem Nichts.

„Es sieht alles nach einem abgekarteten Spiel aus. Siemens entledigt sich der Belegschaft, das Know-how wandert nach Taiwan, am Ende sind die Beschäftigten die Dummen.“ (Oliver Burkhard, Abteilungsleiter Tarifpolitik der IGM)

Bei BSH in Nauen – auch dort wer-den Waschmaschinen produziert – sank die Zahl der Beschäftigten von 780 (im Jahre 2000) auf nur noch 330. Durch die Verlagerung der Waschmaschinenproduktion nach Nauen sollen dort 50 neue Arbeitsplätze entstehen – ein Bruchteil der Jobs, die in Spandau vernichtet würden. Trotzdem erhält BSH für Investitionen in Nauen fünf Millionen Euro öffentlichen Fördermittel. Andere europäische Waschmaschinenwerke können noch kostengünstiger als Nauen produzieren. Das gilt für den polnischen Standort Lodz und das türkische Cerkezköy. Weltweit ist das Waschmaschinenwerk im chinesischen Wuxi in Sachen Billiglohn allerdings nicht zu schlagen.

Die verschiedenen Standorte werden in eine gnadenlose Konkurrenz getrieben. Wir wollen uns nicht länger gegeneinander ausspielen lassen. Eine Belegschaft allein kann internationale Konzerne wie Siemens und Bosch nicht zur Aufgabe ihrer Pläne zwingen. Wir sind auf Eure Unterstützung und Solidarität angewiesen.


Streik ist Menschenrecht

Wir sind nur ein Glied in der langen Kette von Verlagerungen und Schliessungen: Heidelberger Druckmaschinen in Kiel, Otis-Aufzüge in Stadthagen, Infineon in München, AEG in Nürnberg und zuletzt CNH-Baumaschinen in Berlin.

In allen Fällen haben sich die Belegschaften zur Wehr gesetzt. Sie mussten dabei die Erfahrung machen: In Deutschland können sich die Konzernspitzen verhalten wie die Feudalherren vergangener Jahrhunderte. Kein Gesetz schränkt ihre Vollmachten wirksam ein. Die Politiker bedauern das auf unseren Streikversammlungen, doch geändert hat sich bisher nichts.

Mit unserem Marsch der Solidarität wollen wir darauf aufmerksam machen. Wir brauchen eine soziale Bewegung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich dagegen auflehnt. Wir setzen uns ein:
  • Für mehr Mitbestimmungs- und Kontrollrechte über Investitions- und Standortentscheidungen durch unsere Vertreter, durch Betriebsräte und Gewerkschaften.


  • Für ein Verbot oder zumindest ein Moratorium bei Massenentlassungen und Werksschließungen, wenn Konzerne schwarze Zahlen schreiben.


  • Für eine Erweiterung des Streikrechts. Wir müssen uns auch mit Arbeitsniederlegungen gegen Entscheidungen von Unternehmen und Regierungen wehren dürfen. In anderen Ländern Europas ist das ein selbstverständliches Recht der arbeitenden Menschen.
Beteiligt Euch am Marsch der Solidarität!
Nehmt teil an den Kundgebungen!
Kämpfen wir gemeinsam!



Informationen und Termine erhaltet ihr bei der BSH-Streikleitung

Tel. 030 / 30 39 82 82
Fax 030 / 30 39 80 41
info@bsh-streik.de
www.bsh-streik.de
oder www.igmetall-bbs.de
Betrieblicher Streikleiter: Luis Sergio, Tel. 0160 / 14 18 920


Solidaritätskonto BSH-Streik

IG Metall Vorstand - Spenden
Landesbank Hessen Thüringen
BLZ 500 500 50, Konto-Nr. 10 40
Verwendungszweck: Streik BSH
 5. Oktober 2006