zurück | soziale kämpfe


Streik bei BSH –
Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Berlin
IG Metall Berlin 26. September 2006


Die Beschäftigten der Firma BSH – Bosch und Siemens Hausgeräte Berlin befinden sich seit dem 25. September in einem unbefristeten Arbeitskampf für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.

Im Mai 2005 kündigte die Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) die Schließung ihrer Fabrik bis Ende 2006 an.

Als Hauptargument für die Werksschließung führt die Geschäftsführung die vergleichsweise hohen Lohnkosten in der Berliner Fabrik an. Allerdings sind diese zum Teil auf frühere Entscheidungen der Unternehmensführung zurückzuführen.

In der Berliner Fabrik auf der Halbinsel Gartenfeld in Spandau werden bereits seit 1953 Waschmaschinen und Wäschetrockner gefertigt. Seit der Gründung von BSH gehört das Werk zu dem Joint Venture von Bosch und Siemens. In den Achtzigerjahren waren hier noch über 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Heute sind es noch 1050.

Die knapp 600 Mitarbeiter in der Produktion sind direkt von den Schließungsplänen betroffen. Daneben sind in Berlin wichtige Service-Abteilungen für den Bereich Wäschepflege angesiedelt: Entwicklung, Controlling, Qualitätsmanagement, Einkauf und Informationstechnologie. Außerdem stehen in Berlin das Regionallager Nord für Fertiggeräte und ein Lieferzentrum zum weltweiten Versand. Die rund 450 Arbeitsplätze sind von den Schließungsplänen nicht direkt betroffen.

Aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist eine dauerhafte Trennung der Entwicklungs- und Produktionsstätten nicht sinnvoll. Ist die Produktion in Berlin beendet, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch die Entwicklung an einen anderen Standort geht.

In Berlin haben in jüngster Vergangenheit bereits Infineon, Samsung, der Videogeräte-Hersteller JVC ihre Produktion eingestellt. Der Baumaschinehersteller CNH (ehemals Orenstein & Koppel) stellt einen Großteil der Produktion nach einem 107-tägigen Arbeitskampf zum 30. November 2006 ein. Allein in den letzten zehn Jahren hat die Hauptstadt 60 000 Industriearbeitsplätze verloren.

Die Belegschaft von BSH wird nicht kampflos aufgeben. Sie will das Unternehmen nicht billig davon kommen lassen. Wir bitten Euch, uns beim Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze bei der BSH – Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Berlin zu unterstützen.

Ihr seid herzlich willkommen!

Der IG Metall Vorstand hat bei der Landesbank Hessen/Thüringen ein Spendenkonto eingerichtet.

Name: IG Metall Vorstand-Spenden
Kontonummer: 1040
Bankleitzahl: 500 500 500
Im Verwendungszweck muss „Streik Bosch-Siemens-Hausgeräte“ angegeben werden.
 26. September 2006