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Für einen revolutionär-internationalistischen
1. Mai in Berlin!
gruppe mücadele 22. April 2002


Wir wollen den Schwerpunkt auf das legen, was den revolutionären 1. Mai seit seiner Gründung ausmacht und was uns an ihm wichtig ist: Er war stets ein internationaler Kampftag der Unterdrückten der Welt.


Nieder mit den imperialistische Krieg!

Diese Losung ist heute aktueller denn je, wo die Nato, an der Spitze die USA, Großbritannien und Deutschland einen „nicht enden wollenden Krieg“ (Präsident Bush) gegen die Menschen im Trikont führt. Der Krieg gegen Afghanistan gehört ebenso dazu wie das Engagement der Bundesmarine am Horn von Afrika. Im Interesse der Nato eskaliert Israel seinen Krieg gegen die palästinensische Bevölkerung.

In aller Welt leisten die vom kapitalistischen Weltmarkt „Verdammten dieser Erde“ (Fanon) Widerstand gegen die neue, alte Weltordnung, das System der internationalen Apartheid, dass mit der Eroberung des Trikont durch die europäische Conquista Ende des 15. Jahrhunderts begann und bis heute nicht endete. Nachdem der Imperialismus zahlreiche emanzipatorischen Kämpfe im Trikont liquidiert hat, sind es im letzten Jahrzehnt häufig auch reaktionäre, religiös-verbrämte Bewegungen, in denen sich die Wut der unterdrückten Massen ausdrückt, die nicht selten vom Imperialismus gefördert wurden. Der Islamismus gehört ebenso dazu wie der christliche Fundamentalismus in einigen Ländern des amerikanischen Kontinents. Es ist der weltweite Rückzug der Linken, der die solche Strömungen stark werden liess. Nur eine Linke, die sich der Befreiung der Unterdrückten verpflichtet ist, kann ihnen Paroli bieten.

Unsere Solidarität haben aber weiterhin nur Bewegungen, die die Selbstbefreiung der Unterdrückten zum Ziel haben und der imperialistischen Herrschaft das Kampfziel einer klassenlosen Gesellschaft entgegenstellen. Mit ihnen wollen wir am 1. Mai auf die Strasse gehen.

Allen Siegesmeldungen der imperialistischen Mächte und der Resignation eines Großteils der Metropolenlinken zum Trotz werden diese Kämpfe weltweit geführt. Als aktuelle Beispiele erinnern wir nur an die breite Massenbewegung gegen IWF-Politik und heimische Bourgeoisie in Argentinien sowie die Verteidigung der antiimperialistischen Chavez-Regierung durch die Massen in Venezuela. Wir wissen aus den Erfahrungen der letzten Jahre, dass der in- und ausländische Imperialismus neue konterrevolutionäre Kampagnen starten wird. „Hände weg von der Revolution in Venezuela“ müßte auch das Motto einer internationalistischen Solidaritätsbewegung sein.

Wir sind nicht alle: „Es fehlen die Gefangenen!“ dieses Motto ist im Jahr 2002 aktueller den je. Wir erinnern an die 5 noch inhaftierten RAF-Gefangenen, die noch immer in BRD-Knästen sitzen. Unser besondere Solidarität gilt den revolutionären Gefangenen, die in der türkischen Folterknästen seit dem 20. Oktober 2000 im weltweit längsten Hungerstreik/Todesfasten sind. Sie kämpfen gegen die Isolationshaft, die den revolutionären Gefangenen ihre politische Identität rauben soll. Isolation ist aber auch im kapitalistischen Alltag ein Herrschaftsmerkmal des Imperialismus. Um dagegen anzukämpfen, müssen wir die isolierten Gefühle, Kämpfe und Menschen vereinen. Daher sind wir zwar für eins, zwei, drei viele Vietnams aber für eine revolutionäre Mai-Demo in Berlin.

Seit Monaten wird in Berlin über den 1. Mai gestritten. Eigentlich positiv, doch leider ist diese Debatte von Abgrenzungen, innerdeutschen Befindlichkeiten bis hin zu regelrechten Denunziationen geprägt. Daran werden wir uns nicht beteiligen.

Wir rufen zu den Mai-Demonstrationen auf, die eine starke Präsenz von linken MigrantInnen aufweisen und eine antiimperialistische und internationalistische Ausrichtung sowie ein starke Solidarität mit den revolutionären Gefangenen gewährleisten.

Bildet einen starken antiimperialistischen, internationalistischen Block auf der vom linksradikal-autonomen 1. Mai-Bündnis organisierten Demonstration, 16 Uhr, U-Bhf. Görlitzer Bhf.!

Kommt zum revolutionär-internationalistischen Antikriegsblock auf der DGB-Demo, 10 Uhr, Pariser Platz!

Freiheit für alle revolutionären Gefangenen aus den weltweiten Klassen- und Befreiungskämpfen!

Unterstützt die Gefangenenkämpfe in der Türkei! Verhindert die Abschiebung von Ihsan Ersoy in die Türkei!

Für ein demokratisches und säkulares Israel-Palästina! Freiheit für Mahwan Barguti und alle revolutionären palästinensischen Gefangenen! Hände weg von Venezuela und Kolumbien!

Für eine Achse des Widerstandes gegen den Besuch von US-Präsident Bush am 21. bis 23. Mai in Berlin

gruppe mücadele internationalistische Antirepressions- und antiimperialistische Solidaritätsgruppe

gruppe.muecadele@gmx.de

V.i.S.d.P.: Cem Özkan, Seestr. 34, 10234 Berlin
 22. April 2002