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Blockade einer Zufahrtsstraße zum G8-Treffen in Evian (Frankreich) 2003



In Karnataka (Indien) verbrennen Bauern genetisch veränderte Pflanzen



Der Ölkonzern Shell ist in Nigeria verantwortlich für Umweltzerstörung und die Ermordung von AktivistInnen
Profite des Kapitals auf Kosten der Umwelt
Gegeninformationsbüro und Gruppe Arbeitermacht 1. Juli 2006


Weltweit sind Millionen Menschen von den Folgen der Zerstörung unserer Umwelt betroffen. So sind Konzerne, wie beispielsweise Shell in Nigeria verantwortlich für eine massive Umweltverschmutzung, was unter anderem die Zerstörung von Feldern, die Verunreinigung des Grundwassers und massive Gesundheitsprobleme hervorruft. Viele Menschen sind durch die rücksichtslose Politik von Konzernen und Regierungen gezwungen zu fliehen, da ihre Lebensgrundlage zerstört wird.


Klimawechsel

Ökologische Katastrophen sind nicht einfach Naturereignisse. Seit Jahren verändert sich das Weltklima rasch. In den letzten zehn Jahren wurden nahezu alle Temperaturrekorde gebrochen. Die Folgen sind eine Häufung von Sturm- und Flutkatastrophen. Die G8 und andere Industriestaaten geben vor, dass ihnen die Umwelt ein großes Anliegen wäre. Das ist reine Heuchelei!

Die großen Industriestaaten des Nordens sind nach wie vor die größten Umweltverschmutzer. Gleichzeitig zwingen sie Ländern der „Dritten Welt“ auf, ihre Umweltauflagen niedrig zu halten, damit das Kapital dort investiert.

Die USA haben bis heute nicht einmal das Kyoto-Protokoll zur Reduktion der Treibgasemissionen unterzeichnet.

Die Europäische Union und besonders Deutschland geben sie gern als ökologische Vorreiter. Auch das ist weit entfernt von der Wirklichkeit. Die mächtigen Energiekonzerne, wie E.ON oder Ruhrgas, machen genauso mit beim Kampf um einen möglichst günstigen Zugriff auf Gas und Öl.

Die Energiewirtschaft und die Kraftwerksbauer forcieren gleichzeitig den Atomstrom als „saubere“ Alternative, obwohl nach wie vor die Frage der Sicherheit wie jene der Endlagerung ungelöst ist.

Kein Wunder, dass die Energiewirtschaft und Konzerne wie Siemens auf einen Wiedereinstieg in den AKW-Bau drängen, um für den chinesischen und indischen Markt und die dort zu erzielenden Profite Vorzeigeobjekte präsentieren zu können.


Gentechnik

Die Agrarindustrie wird zunehmend von einigen wenigen Konzernen wie Monsanto oder die deutsche Bayer AG beherrscht. Genetisch manipuliertes Saatgut wird patentiert. die Bauern werden, hier und vor allem in der „Dritten Welt“ gezwungen, nunmehr dieses Saatgut (plus die Pestizide) von Bayer, Monsanto oder anderen zu kaufen. Damit werden Millionen landwirtschaftliche Produzenten in den Ruin getrieben. Gleichzeitig weiß niemand, welche genauen Folgen die großflächige Anwendung der Gentechnik auf den Boden, auf die Umwelt hat. Doch für die Profite der Konzerne werden ganze Landstriche und Millionen KonsumentInnen zu Versuchskaninchen. So wird allein in Brasilien genetisch modifizierter Mais auf Feldern von der Größe Dänemarks angebaut.

Klar ist nur, dass die Gewinne der Konzerne ins Unermessliche steigen – die Zerstörung der Umwelt, die Ausrottung vieler Arten, die Auslaugung des Bodens müssen die Armen und die KonsumentInnen bezahlen.

Auf welcher Seite die G8 stehen, ist auch klar. Die Frage der „Patentierung“ unter anderem von Genen und die polizeiliche Durchsetzung dieses Rechts stehen im Zentrum der beiden nächsten Gipfel.


Enteignung von Grundversorgung

Die Zerstörung der Umwelt und der Lebensbedingungen sind auch ein direktes Resultat von Liberalisierung und Privatisierung. So verlieren Millionen und Abermillionen ihre Existenz in der Landwirtschaft aufgrund der zunehmenden Monopolisierung der Agrarindustrie oder aufgrund der Zerstörung des Bodens durch diese.

Gleichzeitig wird in den Städten und auf dem Land die Grundversorgung der Menschen privatisiert. Wasser, Müllentsorgung, Strom usw. sind für viele in den Slums der „Dritten Welt“ (aber mittlerweile auch in Europa) nicht mehr erschwinglich.


Das Heilmittel der G8? Weitere Privatisierung!

Hinter diesen menschlichen und ökologischen Katastrophen steht ein System. Vor fast 150 Jahren hat schon Karl Marx bemerkt: „Die kapitalistische Produktion entwickelt daher nur die Technik und die Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie die Springquellen des Reichtums untergräbt: die Erde und die Arbeiter.“

Für dieses kapitalistische System der Zerstörung von Mensch und Natur stehen die G8. Es ist dieses System, das verhindert, dass die Technik und die Produktivkräfte vernünftig, zur Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen eingesetzt werden.
 1. Juli 2006